Klostermansfeld (GER)
FLEXIBILISIERUNG
von regionaler Erneuerbarer Energie
Hintergrund
Die Danpower GmbH ist Teil von enercity, einem der größten kommunalen Energiedienstleister in Deutschland. Das Unternehmen mit Sitz in Potsdam entwickelt und realisiert Energieversorgungslösungen zur hocheffizienten und umweltschonenden Wärme-, Strom- und Kälteversorgung. Realisiert wird dies durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen), die mit erneuerbarem Biogas, Biomethan oder Biomasse betrieben werden. Rund 98% ihres Stroms und 52% ihrer Wärme produziert Danpower in Anlagen, die auf erneuerbaren Energieträgern basieren.
Eine der mehr als 800 Anlagen von Danpower ist die Biogasanlage Klostermansfeld in Sachsen-Anhalt. Seit 2009 produziert hier eine biogasbetriebene Jenbacher KWK-Anlage Strom und Wärme. Zur Abdeckung von Spitzenlastzeiten wurde 2020 ein weiteres Jenbacher BHKW installiert.
Nachhaltige Lösung
In der Biogasanlage Klostermansfeld wird durch die Trockenfermentation von nachwachsenden Rohstoffen aus lokalen Landwirtschaftsbetrieben Biogas gewonnen. Im Unterschied zu vielen anderen Biogasanlagen, die nur Strom erzeugen, werden die Rohstoffe hier in einer hocheffizienten Jenbacher KWK-Anlage bestmöglich energetisch genutzt.
Zur Flexibilisierung seiner Anlage entschied sich Danpower für eine Überbauung derselben und installierte 2020 zusätzlich zu seinem bestehenden Jenbacher J316, einen Jenbacher J612 mit einer elektrischen Leistung von 2 MW, einer thermischen Leistung von 1,75 MW und einem Gesamtwirkungsgrad von mehr als 83%. Eingesetzt wird die neue KWK-Anlage nur zu Spitzenlastzeiten, also wenn der Strombedarf – z. B. mittags – besonders hoch ist, oder wenn volatile erneuerbare Energieträger nicht zur Verfügung stehen. Damit trägt die Anlage einerseits zum Abfangen von Netzschwankungen und zur Stabilisierung des Stromnetzes bei. Andererseits ermöglicht das dem Betreiber die Einspeisung zu wirtschaftlich besonders rentablen Zeiten am Strommarkt. Teil der Flexibilisierungsmaßnahme ist deshalb auch ein 500 m³ Wärmespeicher, der die Erzeugung von der Nutzung der Wärme entkoppelt. Durch die Errichtung des Wärmespeichers konnte zudem der Nutzungsgrad der Wärme um ca. 15% gesteigert werden.
Ergebnis
Der in der Biogasanlage Klostermansfeld erzeugte Ökostrom wird zu Gänze in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Abwärme der Jenbacher KWK-Anlage gelangt über eine 1.400 m lange Fernwärmetrasse in das Nahwärmeversorgungsnetz und deckt den Wärmebedarf von angrenzenden Wohngebäuden sowie einer Schule. Rund 80% der zuvor genutzen fossilen Energieträger werden durch die Nutzung der Wärme aus regenerativen Energien substituiert. Dadurch können laut Betreiber CO2-Einsparungen in Höhe von 4.000 t jährlich realisiert werden.
Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen reduziert die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas und trägt zur Stärkung der lokalen Landwirtschaft sowie der mittelständischen Wirtschaft bei. Durch die Nutzung der bei der Biogaserzeugung anfallenden Gärreststoffe als hochwertiger Wirtschaftsdünger für die Landwirtschaft werden nicht nur erhebliche Mengen an Düngemitteln ersetzt, sondern auch Stoffkreisläufe geschlossen. Zudem erfolgt die Energieerzeugung weitestgehend CO2-neutral, da bei der energetischen Nutzung von Biogas nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie die Pflanzen zuvor im Wachstum aufgenommen haben.1
Kundenvorteile
- Hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung
- Wirtschaftlicher Flex-Betrieb
- Klimafreundliche Nahwärmeversorgung
- Nutzung von regionalem Biogas
1 laut Betreiber
Standort
Klostermansfeld, Deutschland
Installierte Motoren
1 x J316, 1 x J612
Elektrische Leistung
2,83 MW
Thermische Leistung
2,67 MW
Energieträger
Biogas
Inbetriebnahme
2009, 2020
Medien