Biogas Flexprämie

Flexibilitätsprämie und Flexibilitätszuschlag

Die Flexibilitätsprämie wurde bereits mit dem EEG 2012 eingeführt und gilt für Anlagen, die bis zum 31. Juli 2014 in Betrieb genommen wurden. Der Flexibilitätszuschlag hingegen gilt für alle Anlagen, die seit dem 1. August 2014 in Betrieb genommen wurden.

Zudem besteht die Möglichkeit, den Flexibilitätszuschlag bei der Anschlussvergütung für Bestandsanlagen zu erhalten. Anlagenbetreiber, die bereits im ersten Vergütungszeitraum eine Förderung erhalten haben, können im zweiten Vergütungszeitraum für jede bereits geförderte Leistung jährlich 50€ pro kW als Flexibilitätszuschlag geltend machen. Für noch nicht geförderte Leistungen gilt ein Anspruch von 65€ pro kW.

Die Flexibilitätszahlungen sind ein wichtiger Grundbaustein für die Errichtung und Erweiterung einer Anlage.

Sie können je nach Randbedingungen über die gesamte Laufzeit ermittelt werden. Dabei sind unterschiedliche Ausgangssituation zu berücksichtigten – je nachdem, ob die Bestandsanlage bereits von der Flexibilitätsprämie profitieren konnte oder nicht. Für die Berechnung der Prämienzahlungen sind folgende Ausgangssituationen anzunehmen:

Warum Flexibilisierung?

Wind- und Solarenergie sind nicht disponierbar, das heißt, sie können nicht gesteuert werden. Und da diese erneuerbaren Energiequellen weltweit immer stärker genutzt werden, sind Schwankungen in der Energieerzeugung die Regel. Denn wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, kann kein Strom produziert werden.

Dann braucht es andere Energielieferanten, die rasch einspringen können, um die fehlenden Strommengen zu erzeugen. Blockheizkraftwerke bieten die notwendige Flexibilität, die volatilen Energiequellen auszugleichen, wenn diese gerade nicht zur Verfügung stehen. So arbeiten z. B. in Europa zahlreiche biogasbetriebene KWK-Anlagen im Regelbetrieb. Sie decken die Residuallast ab, statt ständig zu produzieren und Grundlaststrom in das öffentliche Netz einzuspeisen. Auch bestehende Biogasanlagen können für eine flexible Produktion umgerüstet werden und damit einen Beitrag zur zukünftigen Energieversorgung leisten.

Die Erzeugung von Wärme und Strom mit biogasbetriebenen KWK-Anlagen kann dazu beitragen, künftige Versorgungslücken in einem System zu schließen, das auf erneuerbare Energien angewiesen ist. Angesichts der strategischen Bedeutung von biogasbetriebenen KWK-Anlagen haben Regierungen verschiedene finanzielle Anreizprogramme gestartet, um den Betrieb von Biogasanlagen zu fördern.